Einfach nur Aufmerksamkeit?
- Anna Seifried
- 14. Feb. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Mai 2023
Unsere Kinder brauchen uns! Unsere Aufmerksamkeit, Zuwendung und Körperkontakt helfen ihnen, ihre innere Batterie aufzuladen. Wenn dieser Akku voll ist, fühlen sich die Kinder sicher und können die Welt erforschen. Irgendwann brauchen sie wieder eine neue " Ladung". Je kleiner das Kind ist, desto schneller das passiert. Während die Kinder ruhig spielen, vertiefen sich die Eltern in eigene Sachen oder in die Kommunikation mit den anderen Menschen. Oft wissen die Kinder dann nicht, wie sie nach dieser Aufmerksamkeit fragen können. Dann machen sie etwas "sichtbares", was schnell Mama und Papa aus der emotionalen Abwesenheit rauswerfen kann. Und obwohl die Eltern dann oft mit Ärger und Schreien reagieren, ist es für Kinder trotzdem angenehmer und sicherer, als ignoriert werden. Wenn das Kind "einfach nur Aufmerksamkeit" will, ist es deshalb sinnvoll, ihm sie auch zu geben! Aber nicht nur so tun, als ob ... sondern wirklich qualitativ!
Um sich gut entwickeln zu können und aufzublühen, müssen sie sich gesehen, gehört und verstanden fühlen! Wir verbringen oft viel Zeit mit den Kindern, sagen denen viele "richtige" Wörter und wundern uns, warum unsere Kinder dennoch nach unserer Aufmerksamkeit hungern. Das passiert oft deswegen, weil wir nur körperlich präsent bleiben und gedanklich irgendwo anders sind. Wir sehen dann nicht wirklich, hören nicht wirklich zu und verstehen nicht, was unsere Kinder überhaupt bewegt...und anstatt eine ehrliche " Entschuldige, jetzt kann ich nicht. Ich bin in fünf Minuten für dich wieder da" zu sagen, tun wir weiter so, als ob wir da sind. " Mama, schau mal, was ich gemalt habe!" - "Klasse, super, mein Schatz!" - antwortet die Mama ohne auf das Bild zu schauen. Solche gefälschte Aufmerksamkeit kann sehr ungesund für die kindliche Psyche sein! Tipp: versucht mindestens 15 Minuten jeden Tag mit dem Kind im Hier und Jetzt zu verbringen - ohne zu versuchen ihn zu erziehen oder zu predigen - einfach da zu sein, mit offenen Augen und offenem Herzen. Wenn man die Brille aus eigenen Vorstellungen zur Seite legt, kann man viel neues und gutes über sein eigenes Kind dazulernen.
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